Sri Lanka

Solide (Charakter-)Bildung am SAIT

31.10.2025
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5
Min.
Andreas und David stehen mit einer Gruppe von Studierenden im Kreis, auf dem Boden farbige Zettel

In den letzten zehn Jahren hat die Welt rasante Veränderungen erlebt. Auf der Suche nach Erfolg und Reichtum greifen viele zu Abkürzungen – sogar zu Technologien wie KI. Doch wie uns der Philosoph James K. A. Smith erinnert, sind unsere Leben tief von Geschichte und Charakter geprägt. Wir leben nicht einfach nur, wir «tragen die Zeit», jeder von uns mit einer einzigartigen Geschichte und einem einzigartigen Stil, die Gott zu seiner Ehre nutzen kann.

Die letzten Monate, vor allem Mai bis Mitte August, brachten für uns am SAIT (South Asia Institute of Theology) erhebliche Herausforderungen mit sich, insbesondere durch das ungewöhnlich frühe Eintreffen des Südwest- und Nordostmonsuns. Doch durch Gottes Gnade und Barmherzigkeit wurden wir gestützt und gestärkt.

Seit unseren bescheidenen Anfängen im Jahr 1990 haben wir viele Studierende aus der ganzen Insel ausgebildet. Im Laufe der Jahre wuchs unsere durchschnittliche Studentenzahl auf etwa 90 Studierende mit mehr als 10 Fakultätsmitgliedern an. Obwohl COVID-19 zwischen April 2020 und November 2021 unsere Arbeit beeinträchtigte und die Zahl der Studierenden auf nur 20 bis 25 sank, haben wir die Hoffnung nie verloren. Trotz wirtschaftlicher Herausforderungen und Reiseschwierigkeiten sind die Einschreibungen allmählich wieder gestiegen. Nun begrüssen wir durchschnittlich etwa 35 Studierende, und dieses stetige Wachstum ermutigt uns sehr.

Die frisch gestrichene Kappelle beim SAIT

Ein anhaltendes Problem ist der wachsende Trend zu «Online-Theologieprogrammen», die schnelle Zertifikate ohne sinnvolle Ausbildung oder spirituelle Disziplin versprechen. Wir am SAIT bleiben jedoch einer soliden, auf der Bibel basierenden und auf Christus ausgerichteten Ausbildung verpflichtet, die die Studierenden sowohl spirituell als auch praktisch auf den Dienst vorbereitet.

In diesem Sommer wurden wir mit mehreren bereichernden Besuchen gesegnet:

Vom 19. bis 23. Mai waren der bisherige Länderverantwortliche von SAM global, Andreas Zurbrügg, mit seinem Nachfolger David Keller bei uns. Sie haben die Studierenden unterrichtet, mit ihnen gesprochen und sie ermutigt. Eine sehr wertvolle Zeit.

Vom 19. bis 23. Juni freuten wir uns sehr, Dr. D. S. (All Nations Ministry, USA) und Dr. A. M. (Global Action, Indien) bei uns zu haben, die unsere Studierenden und Dozenten unterrichteten und inspirierten.

Vom 21. bis 25. Juli war ein sechsköpfiges Team aus den USA bei uns. Sie brachten kraftvolle Lehre, Musik und Ermutigung mit. Ihre Anwesenheit war für uns alle ein grosser Segen und wir werden uns noch lange an ihren Besuch erinnern.

Wir danken allen, die dem SAIT zur Seite stehen und Zeit und Energie in unsere Studierenden investieren. Gemeinsam glauben wir weiterhin daran, dass Gott treue Führungskräfte hervorbringen wird, die in Sri Lanka und darüber hinaus dienen werden.
Sam T., Leiter des SAIT

Die Kinder entfalten sich wunderbar

Im Hope Center im Herzen von Colombo betreuen wir derzeit mehr als 50 Kinder, die regelmässig an unseren Programmen teilnehmen. Diese Kinder kommen aus schwierigen Verhältnissen, oft mit alleinerziehenden Müttern oder Familien, die abhängig sind von Tagelohnarbeit. Die wirtschaftlichen Schwierigkeiten führen dazu, dass es den Kindern oft an regelmässiger Schulbildung, ausreichender Nahrung und einem sicheren Zuhause fehlt. Unser Zentrum bietet genau das: eine fördernde Umgebung, in der Kinder akademische Hilfe, spirituelle Betreuung und Möglichkeiten zur Entfaltung ihrer Talente erhalten.

Die Auswahl der Kinder erfolgt in enger Zusammenarbeit mit lokalen Kirchen, Gemeindevorstehern und Familien, die bereits mit uns in Verbindung stehen. Eltern sind sehr daran interessiert, ihre Kinder anzumelden, wenn sie die Fortschritte anderer Kinder sehen, die bereits vom Programm profitiert haben. Dieses Vertrauen, das durch Mundpropaganda entsteht, stellt sicher, dass wir die Bedürftigsten erreichen und gleichzeitig langfristige Beziehungen zu Familien aufbauen, die sonst wenig Unterstützung erhalten.

Über die Arbeit mit Kindern hinaus fördern wir auch junge Menschen durch unser Praktikumsprogramm. Eine Praktikantin berichtete kürzlich, wie ihre Erfahrungen im Hope Center ihre praktischen Fähigkeiten gestärkt haben. Im Büro lernte sie Berichterstattung, Dokumentation und Kommunikationsfähigkeiten, die für ihre zukünftige Berufstätigkeit unerlässlich sind. Im Umgang mit den Kindern entwickelte sie Lehrmethoden, Geduld und Führungsqualitäten. Sie beschrieb das Praktikum als «Brücke zwischen Ausbildung und Praxis» und sie habe sich sowohl beruflich wie auch persönlich weiterentwickelt.

Die Kinder erfahren persönliche Zuwendung und Förderung

Unter den vielen Geschichten über Veränderungen sticht eine besonders hervor. Akash (Name geändert) stammt aus einer zerrütteten Familie. Nach dem Tod seines Vaters kämpfte seine Mutter darum, ihn zu versorgen, indem sie lange Stunden in einer Bekleidungsfabrik arbeitete. Er fiel jedoch in der Schule zurück und ihm drohte der Schulabbruch. Im Hope Center erhielt Akash regelmässig Nachhilfe, Mentoring und Ermutigung. Innerhalb weniger Monate verbesserten sich seine schulischen Leistungen enorm. Heute ist er nicht nur ein hervorragender Schüler, sondern betreut auch jüngere Kinder – ein Zeichen für sein wiedergewonnenes Selbstvertrauen und seine Hoffnung.

Herzlichen Dank für Ihre Unterstützung, damit noch viele Kinder, Jugendliche und Familien im Herzen von Colombo gestärkt werden können.
Noel A., Leiter Lanka Hope Partners

SAM global
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