Unsere Arbeit lässt sich oft nicht in Zahlen abbilden. Wir investieren uns in verschiedene Personen mit dem Ziel, dass diese das Gelernte wieder anderen weitergeben – wie Jesus es mit seinen Jüngern auch tat.
Am bekanntesten sind wohl die Sending Ministry Trainings, die jeweils ungefähr zwei Wochen dauern und etwa zweimal pro Jahr im Land durchgeführt werden. Dazu reisen Leute aus dem ganzen Land an. Ziel der Schulungen ist es, die Teilnehmenden auszubilden, zu motivieren und ihnen Werkzeuge mit auf den Weg zu geben, wie sie ihr Umfeld mit der frohen Botschaft von Jesus Christus erreichen können. Viele Christen gehen zwar in eine Kirche, haben aber keine Ahnung, wie sie ihrem Nachbar, welcher in die Moschee geht, von Jesus erzählen können. Darum wird in diesen Trainings auch viel Wert auf praktische Anwendung gelegt. So gibt es viele Gruppenzeiten, Rollenspiele und an den Nachmittagen finden oft Anwendungseinheiten in den Quartieren der Stadt statt. Und es ist immer wieder ermutigend zu hören, was die Teilnehmenden da alles mit Gott erleben.

Diese Trainings sind das Eine, doch oft benötigen die lokalen Christen mehrere Trainings und Begleitung, bis sie die Vision voll verstehen. Viele kennen nur die traditionelle Kirche mit grossem Kirchengebäude und einem Gottesdienst am Sonntagmorgen. Doch das Sending Ministry setzt darauf, dass die Gute Botschaft zu den Personen nach Hause gebracht wird und dass kleine Hauszellen oder Hausgemeinden entstehen. Diese Art von Gemeinschaft reduziert die Gefahr, dass Personen mit muslimischem Hintergrund aus ihrer Familie, resp. aus ihrem Dorf, ausgestossen werden.
Neben den Trainings ist es von grossem Vorteil, wenn die Teilnehmenden weiterhin regelmässig begleitet, gefördert und ermutigt werden. Darin besteht unser Hauptteil unserer Arbeit. In unserer Stadt haben wir zwei Gruppen von lokalen Personen, die sich wöchentlich trifft. Man tauscht aus, was man im Bereich des Sending Ministry in der letzten Woche erlebt hat. Man teilt Highlights, aber auch Schwierigkeiten miteinander aus und hilft und ermutigt sich so gegenseitig. Beim Treffen darf ein Bibelentdeckerstudium nicht fehlen. Bei dieser Art, die Bibel zu studieren, gibt es keinen Frontalunterricht, sondern jeder Einzelne ist gefordert und trägt seinen Teil dazu bei. Lobpreis und Anbetungszeit sind weitere Bestandteile dieser Treffen.
An dieser Stelle möchte ich ein paar Stimmen von unseren Leuten weitergeben:
«Heute weiss ich wie und habe den Mut»
Ibrahima*: Früher hatte ich Angst, auf einen Muslim einzugehen. Mit der Schulung des Sending Ministry hat alles geändert. Heute habe ich den Mut, die Gute Nachricht zu teilen. Mein Bruder nahm Jesus ebenfalls in sein Leben auf und zusammen mit seiner schwangeren Frau folgen sie dem Bibelstudium meiner Familie. Vor über 20 Jahren konnte man in vielen Manya-Dörfern nichts über Jesus und die Christen erzählen. Heute sind sie offen dafür.
Mafata*: Früher versuchte ich meinem Vater die Gute Nachricht näher zu bringen, leider ohne Erfolg. Doch seit ich die Sending Ministry-Schulung gemacht habe und regelmässig an den Treffen in meiner Stadt teilnehme, habe ich eine neue Methode kennengelernt, wie ich die Gute Nachricht weitergeben kann. Auf diese Art und Weise ist sogar mein Vater daran interessiert.
Ehepaar Fanta und Moussa*: Seit Jahrzehnten brennt unser Herz für die Menschen, die noch nicht von Jesus gehört haben. Doch so wie wir es vor Jahrzehnten versuchten, brachte es kaum Früchte. Seit wir Teil des Sending Ministry sind, können wir immer wieder Leute auf ihrem Weg zu Jesus begleiten. Wenn wir das Wissen des Sending Ministry schon vor 20 Jahren gehabt hätten, wären wir heute an einem ganz anderen Punkt.

Fatima*: Das Bibelentdeckerstudium hilft meinen Frauengruppen, die Bibel zu studieren. Auf diese Weise können sie die Bibel studieren, auch wenn ich mal nicht dabei bin.
Sara*: Eine ältere Frau, welche Zauberei betreibt, wollte aufs Motorrad steigen, fiel dabei um und brach sich einen Knochen. Ich hatte keine Zeit, sie zu besuchen, doch eines Sonntags dachte ich an sie und ging vorbei, legte die Hand auf und betete. Die Frau und ihr Grosskind wurden beide geheilt. Sie ist nun offen, die Gute Nachricht zu hören.
Mann von Sara*: Ich wollte einem Mann ein kleines Radio mit der Audiobibel schenken. Doch sein Bruder, welcher Marabu (Zauberer) ist, kam vorbei und nahm es einfach mit. Nun hängt er Tag und Nacht am Radio und hört die Gute Nachricht.
* Alle Namen aus Sicherheitsgründen geändert

Persönliches
Seit bald zwei Jahren sind wir vor Ort die einzigen Langzeitmittarbeiter von SAM global. Auch waren wir in dieser Zeit oft unterbesetzt im Blick auf Homeschooling und Kinderbetreuung. SAM global hat sich sehr eingesetzt, die nötigen Mitarbeitenden zu rekrutieren, was leider nicht in ausreichendem Masse gelang. So legte uns SAM global nahe, im Sommer 25 in die Schweiz zurückzukehren. Wir haben uns darauf geeinigt, das Arbeitsverhältnis auf Ende August aufzulösen. Jedoch gehen wir davon aus, dass unsere Zeit in Guinea noch nicht abgeschlossen ist. Darum suchen wir aktuell nach einer Anschlusslösung.
Aus diesem Grund sind dies die letzten ProESPOIR NEWS von unserer Seite. Wir bedanken uns bei euch für eure Unterstützung im Gebet, finanziell und im Praktischen.
Daniel und Sidonia S.
