Das Schuljahr bei Lighthouse Battambang neigt sich langsam dem Ende zu. Diese Zeit ist geprägt von Planung, Vorbereitungen und Veränderungen.
Einerseits findet der Bewerbungs- und Aufnahmeprozess von neuen Schüler/innen statt. Dafür reist ein Team in die Dörfer der Bewerber/innen und führt Interviews mit ihnen und ihren Familien. Während der Interviews achten wir auf die Familiensituation, die Zukunftsaussichten und die Haltung der Jugendlichen. Thida, unsere Living Programm Managerin in Battambang, erklärt: «Eines der ausschlaggebendsten Kriterien ist das Engagement und die eigene Motivation der Schülerin oder des Schülers, sich für drei Jahre zu verpflichten. Es braucht eine aufrichtige Motivation zum Lernen, die Bereitschaft, weiter weg von der Familie zu leben und das Bewusstsein, dass man mit vielen anderen Menschen in einem Haus das Leben teilt.»

Zudem wird die Offenheit für den christlichen Glauben und die Haltung der Eltern mitberücksichtigt. So kann von Beginn an transparent kommuniziert werden, was unsere Werte und Erwartungen für das gemeinsame Leben und Lernen sind. Thida erzählt: «Andachtszeiten und Gebet sind ein fester Bestandteil unseres Alltags. Deshalb möchten wir erfahren, ob die Jugendlichen ihr Herz dafür öffnen wollen und bereit sind, sich darauf einzulassen.»
Gemeinsam wachsen und reifen
Auf der anderen Seite leben die Schüler/innen der 12. Klasse seit mittlerweile bald drei Jahren bei Lighthouse Battambang und bereiten sich intensiv für ihre Abschlussprüfungen am 18./19. August vor. Dies bedeutet gleichzeitig auch das Ende ihrer Zeit bei uns, ausser sie entscheiden sich dafür, am Training-Programm teilzunehmen und während ihres Studiums an der Universität praktische Arbeitserfahrungen bei uns zu gewinnen. Einen kleinen Einblick in ihre Zeit bei Lighthouse Battambang gibt uns Moniroth:
«Bevor ich hierhergekommen bin, war ich eher introvertiert und wollte nicht gerne mit anderen sprechen. Bei Lighthouse Battambang wurde ich selbstbewusster und ich fing an, mich mehr zu öffnen. Hier habe ich echte Freunde gefunden und konnte Beziehungen aufbauen.»
Zusammen leben, Spiele spielen, am Gitarrenunterricht teilnehmen und wöchentlich mit ihren Freundinnen nähen, bleibt ihr besonders in Erinnerung. Moniroth hat sich auch schon Gedanken über ihre Zukunft gemacht, wobei sie auch ein paar ihrer Sorgen anspricht: «Ich will in Phnom Penh Ingenieurwesen studieren, aber es gibt nicht so viele Arbeitsmöglichkeiten in diesem Bereich in Kambodscha. Deshalb bin ich mir noch unsicher.» Eine weitere Herausforderung wird das neue Zuhause sein, denn sie war erst drei Mal in Phnom Penh. Trotzdem hat sie das klare Ziel vor Augen, weiter zu studieren und ihre Ausbildung fortzusetzen, auch wenn noch nicht ganz klar ist, in welchem Bereich.

Auch die Mitarbeitenden und Trainees spüren, dass das Schuljahr bald zu Ende geht, was geteilte Gefühle mit sich bringt. Thida meint:
«Es ist traurig, dass wir uns von einigen verabschieden müssen, aber ich weiss, dass sie alle weiterhin motiviert sind, zu lernen und zu wachsen. Es macht mir Freude zu sehen, wie ihr Weg weitergeht. Ich bete für ihre Zukunftspläne und die kommenden Abschlussprüfungen.»
Die jungen Menschen eng begleiten
Juliette I., unsere Mitarbeiterin aus Frankreich, die seit Februar für einen Zweijahreseinsatz nach Kambodscha gezogen ist, lebt in unserer Base in Pursat. Sie unterrichtet Englisch, leitet Andachtszeiten und unterstützt das Team auf vielfältige Weise. Sie ist sehr eng mit den Schülerinnen unterwegs und begleitet sie in ihrem Alltag. Juliette erklärt:
«Pursat ist immer noch eher klein und wir wollen wachsen. Wir machen uns Gedanken, wie viele neue Mitarbeitende und Trainees für welche Bereiche und Arbeiten gebraucht werden und wie viele neue Schülerinnen und Schüler wir aufnehmen wollen. Im Moment sind es 23.»

Für den Aufnahmeprozess von neuen Schüler/innen werden in Pursat auch die ländlichen Schulen besucht, um unsere Arbeit und Vision vorzustellen. Das Interesse ist sehr gross und es gibt auch immer wieder wertvolle Begegnungen und Gespräche mit den Lehrpersonen und Familien. Dadurch erkennen wir die Nöte und Bedürfnisse der Bevölkerung. Das Team in Pursat überlegt sich, wie die Programme angepasst und ausgebaut werden können, um ganzheitlich auf die Nöte der Bevölkerung einzugehen und mehr Hoffnung und Perspektive in die Dörfer zu bringen.
Auch unser Projekt Country School in Kamping Puoy ist in vollem Gange. Es ist unser Ziel, das neue Projekt im Januar 2026 zu starten und auch da mit einem ganzheitlichen Einsatz neue Zukunftsaussichten zu schaffen.
Sandra G., Projektleiterin
Damit die Kambodscha NEWS kurz und knackig sind, berichten wir nicht in jeder Ausgabe von allen Projekten. Dieses Mal liegt der Fokus auf Lighthouse Battambang, von den anderen Projekten lest ihr das nächste Mal wieder.
Herzlichen Dank für euer Interesse und eure Unterstützung!
David Keller, Länderverantwortlicher