Brasilien

Ganzheitliche Bildung und Förderung

30.5.2024
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5
Min.
Eine Gruppe von Kindern im Nachhilfeunterricht

Wir reden viel über Bildung, aber was bedeutet das im Allgemeinen und im Besonderen für die Gesellschaft? Bildung ist nichts anderes als eine soziale Praxis, deren Ziel es ist, die Fähigkeiten, das Potenzial und die Kompetenzen der Menschen zu entwickeln.

Sie beschränkt sich nicht nur auf das Klassenzimmer, sondern erstreckt sich auf alle Bereiche der Gesellschaft und fördert die Entwicklung auf verschiedenen Ebenen. Unter diesem Gesichtspunkt arbeiten wir im Jugendzentrum vom ProRIBEIRINHO in Portel, dem «Centro Social», seit einigen Jahren partnerschaftlich mit der Schule Alcides Monteiro zusammen.

Lernen in kleinen Gruppen

Die Kinder begeistern

Spielerische und unterhaltsame Aktivitäten, die wir mit den Kindern entwickeln, sind strategische Elemente, um an der Verinnerlichung von guten Werten zu arbeiten, die in der Gesellschaft bereits erodiert sind. Damit leisten wir nicht nur einen Beitrag für die Kinder und Eltern, sondern auch für die Schule, die Lehrpersonen und die Gesellschaft. Wir engagieren uns im Nachhilfeunterricht, der darauf abzielt, den Wissensstand im Klassenzimmer auszugleichen, das Lernen lebendiger zu gestalten und Wissensdurst zu wecken. Im vergangenen Jahr haben 90 Prozent der Schülerinnen und Schüler, mit denen wir gearbeitet haben, hervorragende schulische Ergebnisse erzielt. Eine Lehrerin meint: «Meine Schüler, die am Nachhilfeprogramm teilgenommen haben, haben sich im Laufe des Schuljahres stark verbessert. Wir sind sehr dankbar für diese Unterstützung und dass die Schülerinnen und Schüler mit mehr Selbstvertrauen und gefestigtem Lernstoff in die nächsten Klassen übertreten können.»

Die Kinder sind motiviert und dankbar für die Zuwendung

Auf die Einzelnen eingehen

Einer dieser Kinder, die wir im Nachhilfeunterricht haben, ist der zehnjährige Adrielson. Er war im dritten Grundschuljahr, als seine Mutter zu uns kam und uns von seinen Lernschwierigkeiten erzählte. Der Lehrer bestätigte das. So nahmen wir ihn in den Nachhilfeunterricht auf und begannen, an seinen Lernschwierigkeiten zu arbeiten. Dabei setzten wir die pädagogischen Mittel ein, die seine Lernfähigkeiten am besten förderten und entwickelten, damit er in der Schule gute Leistungen erbringen konnte. Unser Ziel wurde erreicht: Adrielson, der nicht einmal seinen vollen Namen schreiben konnte, lernte lesen und schreiben und verbesserte sich in allen Bereichen erheblich. Auch in sozialer Hinsicht und in Bezug auf sein Verhalten veränderte er sich durch das Schuljahr hindurch positiv und wurde zu einem aktiven und fleissigen Schüler. Heute ist Adrielson in der 6. Klasse der Grundschule und seine Mutter sagt mit grosser Freude, wie wichtig der Nachhilfeunterricht für ihren Sohn gewesen ist.

Wir sind glücklich, wenn wir von den Eltern der Schüler hören, dass es ihren Kindern gut geht und sie besser lernen können. Das spricht sich herum und spornt uns an, weiterzumachen. Zurzeit haben wir Kinder vom dritten bis zum fünften Schuljahr im Nachhilfeunterricht. Teilweise fehlen ihnen sehr grundlegende Kenntnisse und wir sind mit Herausforderungen konfrontiert. Aber wir behalten das Ziel im Auge, die Lernfähigkeit der Kinder zu fördern und sicherzustellen, dass diese Schülerinnen und Schüler bis zum Ende des Schuljahres 2024 gute Fortschritte machen.
Elizete N.

TEAMNACHRICHTEN

Daniel, der Projektleiter, hat gesundheitliche Probleme. Medizinische Tests ergaben keine klaren Resultate. Das Arbeitspensum und die Verantwortung lasten auf ihm.
Elizete leitet das Jugendzentrum. Sie koordiniert und organisiert den Nachhilfeunterricht, verschiedene andere Kurse und auch den theologischen Kurs für angehende Pastoren. Sie hat drei Volontärinnen, die sie bei den Kursen unterstützen. Vor einigen Jahren hatte sie Nierenprobleme, aber jetzt geht es ihr gesundheitlich einigermassen gut.
Allan ist der Ehemann von Elizete und ist als Ersatz in den Gemeinderat von Portel nachgerückt. In seiner Freizeit unterstützt er seine Frau in der Arbeit in Zentrum.
Reginaldo ist Agronom und Pastor. Er hat eine Aortavergrösserung und bemüht sich um entsprechende Untersuchungen in Portel, Breves und Belém. Überall steht er auf der Warteliste. Er hat oft Kopfschmerzen und wird bei Anstrengungen schnell müde.
Felipe ist im Pensionsalter und hat einen Anwalt eingeschaltet, damit er endlich seine Rente bekommt. Er braucht das Geld dringend für seine Gesundheitsvorsorge. Solange er keine Rente bekommt, arbeitet er noch teilzeitlich im ProRIBEIRINHO mit.

EINSÄTZE MIT PARTNERN

Verschiedene Kirchen aus São Paulo, Mato Grosso, Belém und aus den USA planen, mit dem ProRIBEIRINHO Einsätze zu machen.

FINANZEN

Immer noch hat ProRIBEIRINHO mit der örtlichen Bank Probleme, die Geldtransfers aus der Schweiz herauszulösen. Zum Glück erhalten sie von einigen Kirchen und einem Spender eine monatliche Unterstützung, die ihnen hilft, die laufenden Kosten zu begleichen.

SAVE THE DATE

Herzliche Einladung zum SAMfest am 17. August in Winterthur. Am Sponsorenlauf wird Joela, die Enkelin von Elsbeth Ae., für das ProRIBEIRINHO rennen und sie freut sich über Sponsoren: https://www.sam-global.org/anmeldung/sponsern

Individuelle Förderung

Wer spezifisch die oben beschriebene Arbeit unterstützen möchte, also einem Kind wie Adrielson den Nachhilfeunterricht zu ermöglichen, kann das sehr gerne tun: Bei 20 Schülerinnen und Schülern im Nachhilfeunterricht kommen die Kosten pro Kind und Monat auf CHF 30.-. Im Namen der Schüler und der Eltern: Herzlichen Dank.
Beat Roggensinger

SAM global
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