Guinea

Gemeinsam stärker – mit Partnern arbeiten

2.4.2025
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5
Min.
Vier Personen stehen vor dem Studiencenter und halten einen Schlüssel aus Karton in den Händen

Das Ziel in unseren Projekten ist es, dass sie eines Tages möglichst ohne die Anwesenheit von Expat-Mitarbeitenden weitergehen. Im November fand das Einweihungs- und Übergabefest des Studiencenters statt.

Wir sind sehr dankbar, dass wir mit der GBEEG einen verlässlichen guineischen Partner haben. Neben der Ausbildung von Jugendlichen hat die GBEEG auch das Ziel, die gute Botschaft von Jesus Christus zu teilen. Zudem ist mit Bienvenu ein engagierter Direktor vor Ort, welcher das Studiencenter schon seit mehreren Jahren leitet. Er hat einen sehr guten, natürlichen Zugang zu den Jugendlichen, was seine Arbeit erheblich erleichtert.

Das einfache Fest in vollem Gange

Spürbare Wertschätzung

Zum Fest der Übergabe wurden die lokalen Behörden eingeladen. Am Morgen des Anlasses fand zeitgleich ein Verschiebungsspiel eines vom Staat organisierten Fussballturniers in unserer Stadt statt. Es ging um den Finaleinzug, und eine der beiden Mannschaften kam aus unserer Stadt. Deswegen hatten wir Zweifel, ob die Behörden unserer Einladung folgen würden, da sie auch am Fussballspiel erwartet wurden. Wir begaben uns mit den Verantwortlichen der GBEEG zum Studiencenter, um alles vorzubereiten, damit um 10 Uhr das Fest starten konnte. Durch die tatkräftige Mithilfe vieler Helfer konnten wir alles sehr schnell installieren. Dann begann das Warten auf die Gäste. Um 9.50 Uhr kam eine Delegation der Quartierchefs unserer Stadt, um sich zu entschuldigen, da sie zeitgleich eine wichtige Sitzung hatten. So stieg unser Stresspegel noch etwas an, ob die Behörden sich blicken lassen würden. Doch zu unserem Erstaunen fuhren sie kurz nach 10 Uhr vor und machten uns ihre Aufwartung. Das Fest war geprägt von diversen Ansprachen und die Arbeit unseres Studiencenters wurde von den Behörden gelobt, verdankt und wir wurden ermuntert, weiterzufahren oder noch auszubauen. Es war für die GBEEG und für uns eine grosse Motivation zu sehen, dass unsere Arbeit in der Stadt geschätzt wird. Nach den vielen Ansprachen wurde das Fest, wie es in Guinea üblich ist, mit einem Imbiss abgerundet.
Natürlich durfte auch das traditionelle Durchschneiden des Einweihungsbandes durch die Behörden und die symbolische Übergabe der Schlüssel von Action VIVRE an die GBEEG nicht fehlen. Wir danken unserem Gott und blicken auf ein gelungenes Fest zurück. Wir sind sehr dankbar zu sehen, dass die Arbeit weitergeführt wird und unser Studiencenter in der Stadt geschätzt wird.

Durchschneiden des Einweihungsbandes durch die Behörden

Kleine Veränderungen mit grossen Auswirkungen

Wie wir in den letzten NEWS erwähnt haben, liegt uns die Schulbildung der Kinder am Herzen und wir sehen ein Bedürfnis in unserer Stadt dafür. Bereits als wir die neuen Räumlichkeiten des obenerwähnten Studiencenters erbaut haben, kam oft die Frage aus der Bevölkerung auf, ob wir nicht eine Grundschule aufbauen würden. Wir spüren, dass die Zeit nun reif ist und wir uns in dieses neue Projekt investieren möchten. Es ist uns jedoch wichtig, diese Grundschule nicht allein, sondern von Anfang an gemeinsam mit einer guineischen Organisation aufzubauen. Mit dem Kirchenverband AD Guinée (Assemblée de Dieu) haben wir einen Partner gefunden, welcher bereits Erfahrung mit Schulen hat und zudem auch die Vision teilt, christliche Werte in ihren Schulen zu unterrichten. In unserer Stadt gibt es keine christliche Schule und das Bildungsniveau ist sehr tief. Wir als ActionVIVRE möchten uns vor allem beim Aufbau der Infrastruktur sowie in die pädagogische Ausbildung der Lehrpersonen investieren. Die Leitung möchten wir bewusst der AD Guinée überlassen. Uns ist klar, dass sich eine solche Grundschule nicht allen Herausforderungen des guineischen Bildungssystems komplett stellen kann. Wir möchten jedoch mit kleinen Dingen beginnen, Veränderungen herbeizuführen, zum Beispiel indem wir die Anzahl Kinder in den Klassen limitieren oder indem die Kinder mit Respekt behandelt werden. Wir wünschen uns auch, dass die Kinder Gottes Liebe erfahren und verstehen, dass er Pläne für ihre Zukunft hat.

Grosse Schulklasse in einer Schule in unserem Quartier

Baldiger Start geplant

Das Ziel ist, bis am 3. Oktober ein Grundstück zu kaufen und die ersten Klassenräume fertigzustellen. An diesem Datum findet in Guinea der alljährliche Start des neuen Schuljahres statt. Wir möchten gerne mit drei Klassen beginnen: Kindergarten, 1. und 2. Klasse, und dann jedes Jahr um eine Klasse erweitern. Wir sind uns bewusst, dass dies ein ambitioniertes Ziel ist, jedoch ist auch zu erwähnen, dass in Guinea Landkäufe, Baubewilligungen und Baunormen etwas einfacher gehalten werden als in der Schweiz. Trotzdem sind wir auf die Hilfe von Gott angewiesen, damit er das Gelingen und die Finanzen für dieses Projekt schenkt.

Das Lernen basiert oft auf Auswendiglernen

Hoffen, beten und vertrauen

Als Familie sind wir Mitte März nach unserem dreimonatigen Heimataufenthalt nach Guinea zurückgekehrt. Unsere beiden Kurzzeit-Mitarbeiteten haben diese Zeit in anderen Projekten von SAM global in Guinea verbracht. Nun sind sie wieder bei uns und wir sind sehr dankbar für ihre Unterstützung. Ohne sie wäre unsere Arbeit schlichtweg unmöglich. Seit nun fast zwei Jahren sind wir die einzige Expat-Familie vor Ort. Wir wünschen uns dringend Unterstützung von neuen Langzeit-Mitarbeitenden. Gott kennt unsere Teamsituation und wir vertrauen auf ihn, dass er für uns sorgt!
Herzlichen Dank für euer Interesse und euer Mittragen.
Amélie und Sandro M., Projektleitung

SAM global
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