Nepal ist ein sehr vielseitiges Land, das sich von der nordindischen Tiefebene bis ins Hochgebirge des Himalaya mit den höchsten Bergen der Welt erstreckt. Das Land ist ein riesiges Mosaik von Völkern, Sprachen, Kulturen und Religionen. Diese gehören grösstenteils entweder den indoarischen oder den tibeto-birmanischen Volksgruppen an. Auch die Pflanzen- und Tierwelt weist eine grosse Vielfalt auf. Nicht umsonst ist Nepal ein beliebtes Ziel vieler Touristen aus aller Welt. Das Land liegt zwischen seinen beiden grossen Nachbarn Indien und China, welche beide versuchen, ihren Einflussbereich auszudehnen.
Jetzt spendenJetzt mitarbeiten2018 entstand der Kontakt zu einem Schweizer Ehepaar, das seit 2011 in Nepal arbeitet und seit 2015 Kleinunternehmer, vor allem Frauen, ausbildet. Im gemeinsamen Gespräch zeigte sich, dass beidseitig eine Zusammenarbeit erwünscht ist. Der Vorstand von SAM global entschied daher, Nepal als neues Einsatzland aufzunehmen. So wurde die Arbeit als Projekt ProUDYAMI 2020 offiziell in SAM global integriert.
Mehr erfahrenIn Nepal herrscht ein grosses Wohlstandsgefälle zwischen Stadt und Land. Es herrscht immer noch viel Armut; Unterentwicklung, mangelhafte Infrastruktur und Analphabetentum sind omnipräsent. Die Strassen sind sehr schlecht; viele Dörfer sind noch nicht erschlossen und nur durch mehrtägige Fussmärsche erreichbar. Die Strassen können leicht blockiert werden, sei es durch Unfälle oder Naturereignisse. Aufgrund technischer Mängel und wettermässiger Unsicherheiten sind auch die Flugverbindungen oft unzuverlässig. Jahre zurückliegende Schäden durch Erdbeben sind zum Teil immer noch nicht behoben. Auch politisch ist die Situation schwierig: 2007 wurde die Abschaffung der Monarchie beschlossen. Unter den verschiedenen Parteien haben die Maoisten, die sozialdemokratische Kongresspartei sowie die marxistisch-leninisteschen Kommunisten die meisten Stimmen. Korruption ist ein weitverbreitetes Problem.
Nepal leidet unter einer extrem hohen Auswanderung. Täglich verlassen ca. 2000 Männer das Land, um im Ausland einen besseren Job zu kriegen. Das bedeutet einen enormen Wissensverlust («Brain Drain»). Vielen Familien fehlt der Vater. Dabei gibt es in Nepal durchaus gute Entwicklungschancen.
Nepal möchte ein Hinduistischer Staat sein. Auch Indien übt diesbezüglich beträchtlichen Druck aus. Andererseits befindet sich in Nepal auch der Geburtsort von Buddha, und viele Menschen sind vom Buddhismus mitgeprägt. Auch der buddhistische Einfluss des Tibet ist spürbar. In der Praxis erlebt man oft eine grosse Vermischung dieser beiden Religionen und die Menschen besuchen religiöse Stätte beider Glaubensrichtungen.
In den 90er-Jahren erlebte Nepal einen grossen Aufbruch zum christlichen Glauben und ein enormes Gemeindewachstum. Heute hat sich das Wachstum verlangsamt, aber es gibt nach wie vor zahlreiche Kirchen im Land. Christen können ihren Glauben meist ziemlichfrei leben, auch wenn es Beispiele von Verfolgung gibt. 2018 trat ein neues Gesetz in Kraft, das einen Wechsel des Glaubens verbietet.