Vision: Dass die Lebensumstände der Bevölkerung des «Extrême Nord» (Hoher Norden) ganzheitlich und nachhaltig verbessert werden. Frauen und Männer, die aus dem Extrême Nord fliehen mussten, sollen Unterstützung erhalten. Durch den Einbezug der körperlichen, seelischen, geistlichen und sozialen Bedürfnisse finden sie umfassenden Frieden.
Jetzt spendenJetzt mitarbeitenDie Lage im Norden von Kamerun, Extrême Nord genannt, ist schwierig: Es ist heiss und trocken, alle paar Jahre kommt es zu Dürren. Die Bewohner leben hauptsächlich von der Landwirtschaft, aber es ist kaum möglich, etwas anzupflanzen und die Ernten sind spärlich. Nahrungsmittel sind häufig knapp, regelmässig kommt es zu Hungersnöten. Die Bevölkerung ist geografisch und kulturell weit entfernt vom Süden Kameruns, von wo aus das Land regiert wird. Entsprechend gering scheint das Interesse der Regierung an dieser Region – das Bildungs- und Gesundheitswesen ist in einem erbärmlichen Zustand und die dafür benötigte Infrastruktur kaum vorhanden. Durch die Terroranschläge von Boko Haram wurden viele Dörfer im Extrême Nord zerstört. Zahlreiche Leute sind obdachlos. Tausende verlassen das Gebiet wegen der Terrorgefahr und der grossen Armut und ziehen in südlichere Regionen Kameruns. Auch aus den Nachbarländern fliehen immer mehr Personen dorthin.
Das Projekt ProSALAAM («für den Frieden») besteht aus vier Teilprojekten:
SAM global unterstützt die einheimische Kirche UEEC bei der Ausbildung von Menschen in den Bereichen Leiterschaft und Nachfolge. Christen sollen einen ganzheitlichen Lebensstil pflegen, der von Nächstenliebe geprägt ist und andere zu einem Leben mit Jesus einlädt. Dafür engagiert sich ProSALAAM an dreitheologischen Instituten, insbesondere am Aufbau des Bachelor-Lehrganges in Theologie am höheren theologischen Institut Maroua. Zu den Unterstützten gehört auch ein Team welches in der Ausbildung von Verantwortlichen, die unter Kindern und Jugendlichen arbeiten, tätig ist.
ProSALAAM unterstützt das Oeuvre Médicale (OM) der Kirche UEEC, welches acht Gesundheitszentren im Extrême Nord betreibt – die meisten davon in abgelegenen ländlichen Gebieten. Die Zentren bieten qualitativ gute sowie für alle bezahlbare Behandlungen an und zählen zu den besten medizinischen Einrichtungen des Landes. Sie verbinden medizinische Arbeit mit praktischem Christsein.
Jährlich werden in den Zentren insgesamt ca. 80 000 Patienten behandelt, bis zu 300 000 Impfungen durchgeführt und tausende von Frauen und Kleinkindern betreut und versorgt. Rund 4000 Kinder kommen in den Gesundheitszentren jedes Jahr zur Welt. Wichtige Elemente der Arbeit sind zudem AIDS-Prävention, Beratung und Begleitung von AIDS-Betroffenen und Behandlung von Tuberkuloseerkrankten. Ein Zentrum ist auf Augenkrankheiten spezialisiert. Zwei der Zentren bleiben aufgrund der prekären Sicherheitslage bis auf Weiteres geschlossen.
ProSALAAM betreibt zwei Sekundarschulen mit über 500 Schülerinnen und Schülern, aus denen bereits mehrere Kaderleute Kameruns hervorgegangen sind. Daneben gehört ein Schulungszentrum für Mädchen zum Projekt, wo diese eine praxisnahe Ausbildung in Hauswirtschaft und Gemüseanbau erhalten. Gleichzeitig werden ihnen wichtige Lebenskompetenzen vermittelt.
Durch diese Schulen erhalten junge Leute eine solide, ihrem Umfeld und ihrer Kultur angemessene Ausbildung. Der Unterricht entwickelt und stärkt ihren Intellekt, ihre Motivation und ihr Verantwortungsbewusstsein als Staatsbürgerinnen und Staatsbürger Kameruns.
Mit Nothilfeprojekten wird Menschen auf der Flucht rasch und unkompliziert geholfen: Es werden Grundnahrungsmittel, Chlor zur Wasseraufbereitung und Seife verteilt, um das Überleben zu sichern. Verletzte und Kranke werden medizinisch betreut. Familien, deren Häuser zerstört wurden, erhalten finanzielle Hilfe, um in eine andere, sichere Region umzusiedeln oder, wo dies möglich ist, ihr Haus wiederaufzubauen. Regelmässig helfen wir Christen, die wegen ihres Glaubens von der eigenen Familie verstossen oder gar verfolgt werden.
Seit der Evakuierung aller SAM global-Einsatzleistenden aufgrund der prekären Sicherheitssituation im Jahr 2014 laufen die Projekte vollständig unter der Leitung unserer Partnerorganisation, dem Bund Evangelischer Kirchen in Kamerun (UEEC). Erfahrene SAM global-Mitarbeitende unterstützen die einheimischen Mitarbeitenden durch Kurzeinsätze und Beratung. Weitere Partner von SAM global in Kamerun sind die deutsche Organisation SAHEL LIFE, das Gesundheitsministerium und das Ministerium für Sekundarbildung.
Für SAM global ist es sehr wichtig, dass Menschen für die Arbeit und die Mitarbeitenden beten. Es gibt regionale Gebetsgruppen, denen du dich gerne anschliessen kannst.
Danke, dass du mit uns die Vision teilst, mit Bildung Leben zu verändern!
SAM global sieht in der Nähe ihrer Mitarbeitenden zur lokalen Bevölkerung eine grosse Stärke. Dies ist eine Lebens- und Arbeitsweise, welche von der lokalen Bevölkerung sehr geschätzt wird und ein vertieftes gegenseitiges Lernen ermöglicht. Dieses Lernen erstreckt sich auf alle Lebensbereiche. So teilt man neben Fachwissen und Know-how auch den Alltag und den Glauben miteinander.
Auch für Unité, den Schweizerischen Verband für personelle Entwicklungszusammenarbeit, bleiben Personaleinsätze zeitgemäss und ein Mehrwert: «Die durch Austausch und Transfer geprägten Einsätze in der Personellen EZA beinhalten eine menschliche (interpersonelle) Dimension. Wichtig dabei sind der Basisbezug (Mikro- und Meso-Niveau) sowohl in der Arbeit wie im täglichen Leben, das exemplarische, emanzipatorisch-partizipative Lernen sowie ein effizienter und wirksamer Mitteleinsatz.»
Ja, ein Besuch vor Ort ist teilweise möglich. Immer wieder finden in den Ländern Projektreisen statt, auf die wir dich gerne mitnehmen. Falls du individuell reisen möchtest, lässt sich auch das häufig organisieren. Melde dich bei uns!
Das ist abhängig von der Dauer, dem Einsatzland und der konkreten Aufgabe. Für einen Kurzeinsatz beispielsweise muss man mindestens 18 Jahre alt sein, ein abgeschlossenes Studium, Matura oder Berufsausbildung haben und bereit sein, die Landessprache zu lernen. Für einen Langzeiteinsatz sind je nach Aufgabe ein bestimmtes Ausbildungsniveau und/oder eine theologische Ausbildung sowie je nach Stelle weitere Kompetenzen benötigt.
Bei allen Einsätzen ist es wichtig, bereit zu sein, sich im Team einzuordnen, anderen Kulturen mit Offenheit und Respekt zu begegnen, die Regeln vor Ort einzuhalten und unter einfachen Bedingungen zu leben. Zudem gehören der Aufbau eines Trägerkreises (oder die Selbstfinanzierung bei Einsätzen bis zu sechs Monaten) und die Identifikation mit den christlichen Werten von SAM global zu den Voraussetzungen. Mehr Informationen findest du auf den jeweiligen Stelleninseraten.
Bei Fragen kannst du dich gerne jederzeit bei uns melden: engagement@sam-global.org