Guinea

Gott ist treu und er tut Wunder

5.6.2023
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5
Min.
Ein Flugzeug der MAF steht nehmen dem Auto der MPA

«Das darf doch nicht wahr sein!» – Entsetzt schauten Christina und ich uns an. Wir standen an der Gepäckausgabe am Flughafen in Conakry. Ausgerechnet die Kiste mit dem Server war nicht angekommen!

Seit einigen Wochen hatten wir (besonders Christina) daran gearbeitet, den neuen Server fürs CHRS (Centre Hospitalier Régional Spécialisé) aufzusetzen. Dies war ein Teil des RANUMAProjekts, bei dem es um die Installation einer neuen, digitale Röntgenanlage im CHRS geht. Um diese digitalen Bilder den Ärzten zugänglich zu machen, braucht es einen leistungsstärkeren Server. Auch war seit längerem klar, dass das spitalinterne Datenmanagement-System AVICEMA auf eine neue Plattform umgestellt werden musste, weil es an seine Kapazitätsgrenzen gestossen war – auch dafür brauchten wir den neuen Server. Nun waren Christina A. (unsere frühere Kurzzeiterin) und ich nach Guinea gereist – und die Installation des Servers war zuoberst auf unserer Prioritätenliste. Was sollten wir jetzt tun?

Als wir feststellten, dass die Kiste Europa nicht verlassen hatten, war das eine Erleichterung. Also war der Server nicht in Guinea gestohlen worden. Aber die Tage vergingen, und Air France schaffte es scheinbar nicht, die Kiste zu lokalisieren. Zwischenzeitlich waren wir nach Macenta gereist – zum ersten Mal überhaupt mit einem Flugzeug der MAF! Und wir überlegten uns einen Plan B. Wir hatten so für diese Reise gebetet – wieso nun so ein Rückschlag? Das Gerät war zwar nicht billig gewesen, aber die scheinbar verlorenen vielen Stunden, die wir darin investiert hatten, schmerzten mehr als das Geld. Und vor allem war nicht klar, wann wir überhaupt wieder die Gelegenheit haben würden, einen neuen Server zu installieren ...

Gott weiss, was er tut

Aber wenn ich eines gelernt habe in den letzten Jahren mit Gott, dann ist es, dass er treu ist. Seine Wege sind oft nicht ganz logisch für mich, und manchmal sind sie echt schwierig zu akzeptieren. Aber er weiss, was er tut, und er tut Wunder. Vier Tage nach unserer Reise konnte Air France die verschollene Kiste am Flughafen in Paris orten. Tags darauf nahm unser Administrator Peter F. die wertvolle Fracht für uns am Flughafen in Empfang. Die CHRS-Leitung organisierten dann über eine Vertrauensperson den Transport nach Macenta – und so durften wir den Server mit einer Woche Verspätung auspacken und feststellen, dass er die Reise tadellos überstanden hatte. Praise the Lord!

Auch die weitere Installation war ein Wechselbad der Gefühle, und zwischendurch verzweifelten wir an Dingen, die nicht funktionieren wollten – aber als wir Mitte März wieder in die Schweiz zurückreisten, funktionierte der neue Server tadellos, und auch die Umstellung von AVICEMA auf die neue Plattform war so weit fortgeschritten, dass die wichtigsten Abläufe funktionierten.

Würdige Verabschiedung und gute Gespräche

Auch sonst durften wir eine gute Zeit erleben. Es war schön, das neue SAM global-Team vor Ort zu erleben. Während unseres Aufenthalts konnten wir den früheren CHRS-Spitaldirektor, Ismaël B., der im Dezember pensioniert worden war, mit einer würdigen Feier verabschieden. Und ich hatte ein paar intensive Sitzung mit der neuen Spitalleitung rund um Daniel G.B. Der neue Spitaldirektor hat sich mit viel Einsatz in die Aufgaben gestürzt, und ich schätze die Zusammenarbeit mit ihm sehr. Während meiner Zeit in Guinea durfte ich auch bei einem Personalkonflikt als Mediator wirken und durfte einmal mehr eindrücklich erleben, wie Vergebung auch verkrustete Fronten aufweichen kann.

Als nächstes grosses Gebetsanliegen steht nun der Transport des Röntgengeräts nach Macenta bevor. Besonders für den Import in Conakry brauchen wir wieder Gottes Hilfe, dass er uns die Türen öffnet.
David Leuenberger, Teilzeitmitarbeit von der Schweiz aus

Die Gute Nachricht hören

Wir haben stets kleine SD-Memory-Kärtchen mit dabei. Wenn wir mit jemandem im Gespräch sind und merken, dass sich die Person für die frohe Botschaft von Jesus Christus interessiert, dann schenken wir ihr eine solche Speicherkarte. Auf der Karte sind Teile der Bibel als Audiodatei und der Jesusfilm gespeichert und sie findet in fast jedem hier verwendeten Mobiltelefone Platz. Zudem können wir auf einer einzigen Speicherkarte mehrere Sprachen abspeichern, was hier in der Waldregion enorm von Vorteil ist, da hier verschiedene lokale Sprachen gesprochen werden. Oft strahlen die Gesichter der Beschenkten, wenn sie die Gute Nachricht zum Teil zum ersten Mal in ihrer Muttersprache hören. Viele von ihnen können nur schlecht oder gar nicht lesen! Es kommt auch vor, dass Personen uns erzählen, dass sie die ganze Nacht hindurch die Geschichten gehört haben, weil es sie so gepackt hat.
Daniel und Sidonia S., Projektleitung

SAM global
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