Schweiz

Menschen dürsten nach Hoffnung

3.6.2024
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5
Min.
Drei Männer sitzen auf einer Bank, Ansicht von hinten

Im ProCONNECT begegnen wir sehr vielen Menschen, die auf eine bessere Zukunft warten. Sie haben mehr oder weniger Hoffnung auf einen positiven Asylentscheid, Hoffnung, bald Deutsch zu verstehen und sprechen zu können, Hoffnung auf eine Wohnung, Hoffnung auf eine Arbeitsstelle, Hoffnung, dass es der zurückgebliebenen Familie gut geht, Hoffnung auf Frieden im Herkunftsland… Ja, man könnte sagen, viele dieser Menschen dürsten nach Hoffnung.

Hoffnungsmenschen

Wir wünschen uns natürlich, dass wir alle «Hoffnungsmenschen» sind, die in vertrauensvoller Erwartung leben, dass Gottes lebensverändernde Gegenwart sich weiter ausbreitet, dass daraus viel Schönes und Lebensförderndes wächst. Und wir entdecken auch unter den Migrantinnen und Migranten immer wieder Hoffnungsmenschen: Fatima kommt aus Syrien. Ihr Mann ist schon lange Christ, doch sie hatte erst in der Schweiz eine lebensverändernde Begegnung mit Jesus, dem Messias. Seither liegt ihr viel daran, dass auch andere Leute aus ihrer Kultur und Sprache den Messias kennenlernen. Aber, so sagt sie:

Auch Schweizerinnen und Schweizer brauchen diese gute Nachricht.

Darum spricht sie an ihrem Arbeitsort offen mit allen darüber. In den letzten Monaten erlebte sie viel Schweres durch Todesfälle in der Familie, zahlreiche Verluste in ihrem Herkunftsland durch ein starkes Erdbeben und durch eine schwere Krankheit ihres Mannes. Vieles, was sie hier in der Schweiz erhalten haben, wird dadurch wieder in Frage gestellt. Fatima klagt nicht und gibt nicht auf. Was gibt ihr Kraft, eine Hoffnungsfrau zu sein, die anderen auch wieder Hoffnung gibt? «Jesus», so sagt sie, «darum dürfen wir nie aufgeben.»

Girum ist auch ein Hoffnungsmensch. Er kommt aus Äthiopien und lebt immer noch dort. Girum ist ein Jesus-Nachfolger und zusammen mit anderen Christen teilt er die lebensverändernde Hoffnung mit vielen Menschen in seinem Land. Der äthiopische Christ hat eine ausgeprägte prophetische Gabe von Gott erhalten, die er zum Wohl anderer einsetzt. Er sagt:

Mein Glaube ist, dass Gott immer noch spricht und uns seine Offenbarungen schenkt. Ich möchte auch meine Fähigkeiten nutzen, um Menschen zu dienen.

Während einer Reise in die Schweiz kam er zu Besuch an einen Hoffnungsabend in Zürich. Er teilte eine biblische Geschichte mit uns, betete mit Menschen, die ihn darum baten und erzählte uns noch folgende Geschichte: «Einmal begegnete ich dem Besitzer eines Nachtclubs. Ich konnte aufzeigen, woher in seiner Familiengeschichte die Belastung durch dunkle Mächte kam. Mir wurde jedes Detail aufgezeigt, sogar Dinge, die er und seine Familie erst selbst nicht wussten und die sie erst durch Nachfragen bei Familienangehörigen erfuhren. Nach Gesprächen und Gebet wurde er frei und schloss das Bordell. Nun glaubt die ganze Familie an Jesus, den Messias, und sie helfen Menschen, die Probleme haben.» Während dieses Hoffnungsabends wurden auch wir beschenkt durch Girums Glauben an Gott.

Hoffnungsabende

Seit bald vier Jahren, also mitten in der Corona-Zeit entstanden, gibt es in der Stadt Zürich monatliche Hoffnungsabende. Sie sind Teil der sozial-diakonischen Arbeit einer lokalen Kirche. Als Christen setzen wir die Hoffnung auf Jesus, der gleichzeitig die Quelle unserer Hoffnung hier und jetzt und über den Tod hinaus ist. Und weil das Herz voll davon ist, müssen wir darüber reden.

Diese starke Hoffnung teilen wir sehr gerne. Wir, das sind Menschen aus unterschiedlichen Nationen und Kirchen. Als solche laden wir Menschen aus unterschiedlicher Herkunft und sozialen Schichten ein. Durch Gemeinschaft, Essen, Musik, biblische Geschichte, Erlebnisbericht, Austausch und Diskussion sowie Gebet soll die in Jesus verkörperte Hoffnung Ausdruck finden und neue Hoffnung und Leben wecken.

Multiplizierte Hoffnung

Bijoy Koshi Werte, der internationale Leiter von Interserve, sagte einmal: «Gottes Ziel ist es, dass wir ihn als Gemeinschaft den Nationen der Erde verkünden. Eine Gemeinschaft widerspiegelt das Wesen Gottes viel besser als Einzelne.»
Gute Zusammenarbeit wirkt ansteckend. Darum gibt es nun bereits eine andere Kirche in Zürich, welche ebenso Hoffnungsabende anbietet. – in guter Absprache und nicht an denselben Abenden. Wir freuen uns sehr, dass sich unsere Hoffnungsabende multipliziert haben.

Hoffnung und Perspektive schenken

Als ProCONNECT-Mitarbeitende sind wir vernetzt mit der Schweizerischen Evangelischen Allianz interkulturell. Darum helfen wir mit an der «Catch the vision» Veranstaltung vom 1. bis 4. August 2024 für Christen mit Migrationshintergrund, die ihr Umfeld prägen wollen. Wir sind dankbar, wenn ihr, ProCONNECT NEWS Lesende, potenziell Interessierte auf diese Konferenz aufmerksam macht und vielleicht sogar eine Person sponsert. Denn: Hoffnungsmenschen geben Hoffnung weiter! Alle weiteren Informationen: Catch the Vision24 - SEA interkulturell (interculturel.info)

Ladet uns ein

Gerne lassen wir uns in Gruppen oder Kirchen einladen, um unsere Erfahrungen zu teilen. Meldet euch bei mir: Rahel Strahm rahel.strahm@sam-global.org oder bei Raphael Pfister raphael.pfister@sam-global.org

Kommst du auch?

Am 17. August findet in der Arche Winterthur das SAMfest statt. Alle sind herzlich willkommen und wir freuen uns über Personen, die den Läufer fürs ProCONNECT sponsern. https://www.sam-global.org/event/samfest-2024

Herzlichen Dank für alles Interesse und für jede finanzielle Unterstützung.
Rahel Strahm, Leitung ProCONNECT

SAM global
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