Brasilien

Kinder fördern – jetzt erst recht!

4.3.2022
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5
Min.
Mitarbeitende von ProVIDA basteln mit Kindern

Während der Covid-Pandemie führten Mitarbeitende von ProVIDA online Schulungen durch, in welchen die Teilnehmenden motiviert und befähigt wurden, sich in ihrem Umfeld zu investieren, um die Frohe Botschaft ganzheitlich zu vermitteln.

Eine der Teilnehmenden, Arlinda, äusserte den Wunsch, in ihrer Kirche mit einem Sonntagschulprogramm für Kinder zu beginnen. Dank dem individuellen Coaching durch einen ProVIDA-Mitarbeiter konnte sie ihre Vision in die Praxis umsetzen. Heute bildet sie mit anderen zusammen ein Team von Sonntagschullehrer/innen, welches den Kindern biblische Geschichten näherbringt. Darüber freut sie sich sehr und wir uns natürlich auch.

A. ist eine begeisterte Sonntagschullehrerin

Es braucht (freiwillige) Mitarbeitende

Im Präventionsbereich konnten die Aktivitäten mit den PePes (Vorschulen) nach dem Unterbruch aufgrund der Corona-Pandemie wieder gestartet werden. Wir besuchten einige neue Familien, nahmen die Aus- und Weiterbildung der PePe-Lehrpersonen wieder auf und konnten mit einem neuen PePe in der Stadt Salinas (im Nordosten von Pará) beginnen. Oft ist es nicht einfach, genügend freiwillige Mitarbeitende in den Gemeinden zu finden, welche bereit sind, in einem PePe mitzuarbeiten oder gar Verantwortung zu übernehmen. So musste leider aus Mangel an Mitarbeitenden das PePe in Aurá geschlossen werden, nachdem es über zehn Jahre für viele Vorschulkinder ein Ort der Freude und des Segens war.

Schulung für PePe-Mitarbeitende (Vorschule)

In die Zukunft der Kinder investieren

Wir möchten in diesem Jahr im Stadtteil Jurunas mit einem ausserschulischen Förderprogramm namens Atuação Global beginnen. Dabei wird den Kindern nicht nur Wissen vermittelt, sondern auch Lebenskompetenzen auf der Basis von biblischen Werten. Dazu haben wir als Team mit weiteren Interessierten von vier Kirchgemeinden an einer Schulung teilgenommen. Die Mitarbeitenden von Atuação Global haben Jurunas besucht und waren betroffen von der dort herrschenden Armut und dem Elend. Uns hat ihr Besuch bestätigt, dass wir in Jurunas dringend mit Programmen für die Unterstützung der Kinder beginnen müssen. Wir konzentrieren uns mit diesem Programm vorerst auf die Schulkinder, da sie aufgrund der Pandemie grosse Lernlücken haben.

Ausbildung durch Atuação Global

Was ist ein Wald?

Wir hatten beschlossen, mit den Kindern vom Kinderclub Guamá einen Ausflug in den Naturpark zu machen. Als wir die Kinder darüber informierten, fragte ein Mädchen, was denn ein Wald sei. Wir erklärten, dass es dort Bäume, Tiere und verschiedene Pflanzen habe. Das Kind meinte: «Vielen Dank, dass ihr mit uns einen Waldspaziergang macht. Niemand hat mich je an einen solchen Ort mitgenommen.» Als wir am Tag des Ausflugs das Mädchen abholten, erzählte uns die Mutter, dass das Kind kaum geschlafen und sehr früh aufgestanden sei, um sich auf den Tag vorzubereiten.

Wir waren erstaunt und auch etwas beschämt, dass so eine einfache Aktivität ein wahres Highlight im Leben eines Kindes sein kann. Wir haben dadurch grossartige Möglichkeiten, den Kindern Zuneigung und Liebe zu schenken. Es ist beeindruckend, wie sich dank unseren Aktivitäten in kurzer Zeit Veränderungen im Viertel beobachten lassen. Wir sind dankbar, das Leben dieser Kinder und ihrer Familien mit der Guten Nachricht und mit liebevoller Fürsorge prägen zu können.

Ausflug in den Naturpark - etwas ganz Neues für die Kinder!

Covid-19, Grippe und die Folgen

Im Dezember sind die Zahlen der Covid-Fälle wieder stark angestiegen. Zudem erlebte Brasilien zusätzlich eine «Super-Grippewelle» mit dem Influenza-Virus H3N2. Diese Grippe ist zwar weniger gefährlich als Covid-19, aber die Symptome können heftig sein: tagelanges hohes Fieber, Schüttelfrost, Kopfschmerzen und Müdigkeit. Diese Grippewelle kam zu einer untypischen Zeit, denn in Brasilien ist nun Hochsommer.

Die wirtschaftliche Lage im Land ist angespannt, in den Supermärkten steigen die Preise für einige Produkte stark an. Der deutlichste Anstieg und das, was die Menschen am meisten beunruhigt, ist jedoch der Anstieg der Preise für Gas und Benzin.

Mario P.F., Projektleiter ProVIDA und Alex S., Mitarbeiter ProVIDA

Herzliche Gratulation!

Am 29.12.21 wurde Mario und Keylla ein zweites Kind geschenkt. Jairo kam etwas zu früh zur Welt und musste die ersten 12 Tage im Spital verbringen. Wir gratulieren Mario und Keylla ganz herzlich und wünschen ihnen als vierköpfige Familie alles Gute und Gottes Segen.

Wie geht es weiter?

Seit der Schliessung vom Bubenheim Girassol und dem Nationalisierungsprozess hat sich das ProVIDA-Team wie auch die Vision des Projektes verändert. Da wir in Brasilien unsere Aufgabe nicht in der Gemeindegründungsarbeit einer einzelnen lokalen Gemeinde sehen (es gibt in Brasilien genügend Gemeinden, die diesen Auftrag übernehmen könnten), und es sonst noch einige Herausforderungen gibt, sind wir zum Entschluss gekommen, dass wir uns als SAM global per Ende 2022 aus dem Projekt ProVIDA zurückziehen möchten.

Momentan ist das Team daran, eine ganzheitliche Gemeindeaufbauarbeit in einer Favela zu beginnen. Wir werden das ProVIDA-Team in den nächsten Monaten intensiv coachen, in der Hoffnung, dass wir im Herbst deutlich sehen, ob sie das Projekt selbständig weiterführen können oder ob wir ein geordnetes Projektende ins Auge fassen sollen. Danke, wenn ihr uns in diesem Prozess begleitet und mit uns um Gottes Führung bittet.

Beatrice Ritzmann, Länderverantwortliche Brasilien

SAM global
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