Brasilien

Rückkehr zur Normalität im «Centro»

8.11.2021
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5
Min.
7 Jungen in orangen und grünen Teamwesten, zwei tragen Fussballschuhe, jemand Sandalen, die anderen sind barfuss

Die Covid-19-Pandemie hat nicht nur viele Leben gekostet, sondern die Menschen auch ihrer Arbeit und ihrer täglichen Routineaktivitäten beraubt. Nun ist es für alle eine Zeit der Neuanpassung. Die Bevölkerung muss sich an die Richtlinien der Gesundheitsbehörden halten und gleichzeitig darum kämpfen, die finanzielle Krise zu überwinden, die in dieser Zeit der Ausbreitung des Virus entstanden ist.

Nichts ging mehr

In Brasilien brachte die Pandemie trotz aller Bemühungen der Regierung ernsthafte Probleme mit sich, insbesondere für die Ärmsten. Die Regierung selbst und die Nichtregierungsorganisationen (NGO) haben sich gemeinsam bemüht, die Auswirkungen der Pandemie zu mildern. Trotzdem sind die Folgen für das tägliche Leben der Familien immer noch offensichtlich.

Für das ProRIBEIRINHO war die grösste Auswirkung der Pandemie, dass alle Aktivitäten des in der Stadt Portel gelegenen «Centro Social» (dem Jugendzentrum) eingestellt werden mussten. Infolgedessen standen die Kinder, Jugendlichen und jungen Leute, die diese Einrichtung besuchen und nutzen, ohne diese Dienstleistungen da. Sie hatten keinen Zugang mehr zu Unterricht, Sport, Kursen und Treffen. Das Centro, in dem sie immer willkommen waren, konnte sie nicht mehr aufnehmen. Viele Kinder und Jugendliche litten unter dieser Situation und ihre Eltern konnten nichts tun, da die meisten von ihnen aus einfachen Verhältnissen stammen.

Unihockey-Turnier am nationalen Kindertag

Freude und Dankbarkeit für die Aktivitäten

Mit dem Fortschritt der Impfungen konnten im August wieder Aktivitäten aufgenommen werden, allerdings mit einigen Einschränkungen. Der Amigurumi-Kurs, in dem kleine Gegenstände aus Wolle hergestellt werden, ist sehr beliebt, ebenso der Computerkurs. Auch sportliche Aktivitäten wie Fussball oder Unihockey sind immer eine Attraktion für die Kinder und Jugendlichen. Wir freuen uns besonders über einen ehrenamtlichen Trainer, der sich vor einiger Zeit für ein Leben mit Jesus entschieden hat. Er ist sehr beliebt und ein super Vorbild.

Der Sport und die persönliche Betreuung sind sehr wertvoll für die Kinder

Die Schule hat wieder begonnen, ebenso wie der biblische Unterricht und die Kinderstunden. 120 Schülerinnen und Schüler gehen im Centro ein und aus. Am 12. Oktober, dem nationalen Kindertag, wurde ein spezielles Programm mit verschiedenen Aktivitäten wie Trampolinspringen, Fussball und Unihockey mit Preisverleihungen durchgeführt. Es gab einen Imbiss für alle und die Teilnehmenden haben den Tag sehr genossen.

Die Kinder hören, dass Gott sie liebt

Amigurumi-Kurs (Handarbeiten mit Wolle)

Ein wertvoller Beitrag

Im neuen Kursjahr zur Ausbildung von Gemeindeleitenden haben 13 Studierende begonnen. Diese Arbeit ist sehr wichtig, um die Flussgemeinden auch zukünftig mit Leitenden «versorgen» zu können, beziehungsweise dass die Gemeinden ihre jungen und fähigen Leute auf diese Weise fördern, damit sie befähigt werden, Verantwortung zu übernehmen.

Das Centro Social vom ProRIBEIRINHO, respektive die Mitarbeitenden verfolgen das Ziel, einen Beitrag zur Verbesserung des sozialen Lebens der Familien im entsprechenden Stadtteil und somit in der Gesellschaft zu leisten. Die Kosten für die Aktivitäten sind vergleichsweise bescheiden (siehe Tabelle). Zu diesen regelmässigen Kosten kommen noch einmalige Kosten von CHF 600.- für die Sanierung des Sportplatzes, das heisst des Betonbodens und der Beleuchtung, dazu.

Besondere Herausforderung

Die Banküberweisungen aus der Schweiz direkt auf das Konto von ProRIBEIRINHO waren bis jetzt noch nicht möglich. Daniel, der Projektleiter, meint, dass sie kurz vor dem Durchbruch stehen, denn der Bankdirektor von Portel hat sich beim nationalen Sitz der Bank erkundigt, wie er vorgehen muss. Wir bleiben dran!

Geplante Termine für die nächsten Monate:

  • 1 Wochenende pro Monat Leiterschaftsschulung im Centro (IBN)
  • Besuchsreisen an den Flüssen: 2 im November, 1 im Dezember, 1 im Januar, 2 im Februar, 3 im März und 2 im April.
  • Medizinische Einsätze mit Ärzten, Zahnärzten, Psychologen etc.: 26.2.-5.3.22, 28.4.-4.5.22

Herzlichen Dank an alle, die einmalig oder regelmässig das Projekt unterstützen.

Beat Roggensinger und Daniel de Souza da Silva, Projektleiter

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