Nepal

Nach Rückschlägen mutig voran gehen

26.10.2021
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Min.
Sieben lachende Kinder in blauen Schuluniformen.

Schon länger sind wir im Kontakt mit verschiedenen Personen und Organisationen, die sich in Nepal engagieren, diesem faszinierenden Land mit nur knapp über einem Prozent Christen. Jetzt ist der Moment gekommen, dass wir genauer darüber berichten können – in dieser ersten Ausgabe der Nepal NEWS.

Ein wunderbares Land mit einer atemberaubenden Bergwelt

Auf Nepal aufmerksam geworden sind wir durch Rolf und Beatrice Gugelmann, die mit ProUDYAMI in Pokhara, einer Kleinstadt 200 km nordwestlich von Kathmandu, Kleinstunternehmer/innen geschult und weitergebildet haben. Ihre Idee, die Menschen ganzheitlich in ihren Tätigkeiten als Unternehmer/innen zu befähigen und gleichzeitig ein lebendiges Beispiel für Gottes Liebe und Fürsorge zu sein, hat uns überzeugt. So waren wir ein Wegstück gemeinsam unterwegs. Leider tauchten gesundheitliche Probleme auf und nach langem Ringen und Beten mussten sich Rolf und Beatrice schweren Herzens entscheiden, nicht mehr in ihr geliebtes Nepal zurückzukehren. Ihre Genesung ist ein Anliegen, ebenso wie die finanzielle Unterstützung via SAM global bis Ende Jahr, besonders für die Sozialversicherungen. Leider konnte SAM global ProUDYAMI in der momentanen Situation nicht übernehmen, da die nötigen Abschlüsse nicht gemacht werden konnten. Doch wir sind offen, diese wertvolle Arbeit zu einem späteren Zeitpunkt wieder aufzugreifen.
Als sich die Situation mit ProUDYAMI anders als vorgesehen entwickelte, fragten wir uns, ob und wie wir momentan überhaupt weiterhin in Nepal aktiv sein können. Die Situation ist schwierig: Die Covid-Pandemie hat Nepal hart getroffen und im vergangenen Frühling sind sehr viele Menschen daran erkrankt und verstorben. Das Land, das stark vom Tourismus lebt, hat die letzten Monate wirtschaftlich sehr gelitten. Viele Nepali sind in dieser Zeit noch tiefer in die Armut abgerutscht.

Business for Transformation (B4T)

Umso wichtiger sind neue Arbeitsstellen und Bildung. Darum wollen wir vermehrt das sogenannte B4T (Business for Transformation) anwenden. Dabei geht es darum, ein «Soziales Unternehmen» zu betreiben und Mitarbeitende anzustellen. Eine einheimische Person führt das Unternehmen zusammen mit einem entsandten SAM global-Mitarbeitenden oder selbständig mit Coaching aus der Schweiz.
Die christlichen Werte werden vorgelebt und bewirken, so sind wir überzeugt, bei Mitarbeitenden und Geschäftspartner/innen eine positive innere und äussere Veränderung. Wir gehen auch in diese Richtung, weil es immer schwieriger wird, überhaupt ein Visum für die Einreise nach Nepal zu bekommen. Dazu kommt, dass es seit drei Jahren gesetzlich verboten ist, die Religion zu wechseln.
80 % der Bevölkerung sind Hindus. Es ist unser Wunsch, dass viele die frohe Botschaft von Jesus Christus hören und Menschen kennenlernen können, die ihm nachfolgen.

Weitergabe von Werten und Wissen

Schritte auf einem neuen Weg

So nahmen wir Anfang dieses Jahres Gespräche auf mit einer uns bekannten holländischen Organisation, die schon seit Jahren in Nepal Lehrerinnen und Lehrer ausbildet. Ihren Mitarbeitenden ist es ebenfalls ein Anliegen, den Glauben an Jesus Christus im Alltag vorzuleben und zu teilen. Nach verschiedenen Abklärungen haben wir uns entschieden, eine Partnerschaft einzugehen. Nun arbeiten wir gemeinsam daran, in einigen Monaten eine neue Ausbildungsstätte für Primarlehrpersonen in Pokhara zu starten. Das Projekt läuft bei uns unter dem Namen ProEDUCATION und entspricht unserer Vision, mit Bildung Leben zu verändern.
Die ausgebildeten Lehrpersonen sollen das Gelernte umsetzen und weitergeben können. Etwa acht Nepali werden in der Ausbildungsstätte einen Arbeitsplatz finden. Ob und in welcher Form wir zu einem späteren Zeitpunkt berufene Personen aus der Schweiz senden können, wird sich noch zeigen.

Spielerisch lernen mit pädagogisch wertvollem Material

Endlich ein Seminar für Lehrpersonen in erreichbarer Nähe

Für die zukünftigen Lehrpersonen rund um Pokhara, die bisher für Aus- oder Weiterbildung acht Stunden mit dem Bus nach Kathmandu reisen mussten, ist die lokale Ausbildungsstätte ein grosses Plus. Sie werden ausgebildet, die Kinder auf spielerische und kindgerechte Art und Weise zu unterrichten. Das Seminar ist als «Geschäft» registriert und die Studierenden bezahlen eine kleine Studiengebühr. Im Projekt geplant ist auch eine Werkstatt, in der die benötigten pädagogischen Unterrichtsutensilien hergestellt und verkauft werden. Das Ziel ist, dass die Schule bald nach einer Startphase von voraussichtlich gut zwei Jahren finanziell unabhängig werden kann.

Ruf doch mal an!

Wer trägt mit?

Bis dahin und natürlich auch darüber hinaus braucht es Menschen, die bereit sind, sich mit uns zusammen in Nepal engagieren, sei dies durch Gebet, finanzielle Unterstützung, Mitarbeit oder durch Kontakte zu möglichen Sponsoren. Wir freuen uns über jede Person oder Organisation, die das ProEDUCATION mitträgt und begleitet. Herzlichen Dank für alle Unterstützung.

David Keller, Länderverantwortlicher Asien

SAM global
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