Kambodscha

Freude, Wachstum und neue Ziele - trotz Corona

12.7.2021
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Min.
Jugendliche Kambodschanerinnen und Kambodschaner sitzen beim Essen unter einem Blechdach.

Es ist Dienstagabend und ich sitze in den Räumen der FEG Effretikon. Sandra G., welche Mitte August ausreisen wird, um bei uns einen längeren Einsatz zu machen, hat zu einem Informationsabend eingeladen.

Da ich mich für einen kurzen Aufenthalt in der Schweiz befinde, sitze ich in den Reihen der Zuhörenden und werde bald nach vorne gebeten, um in einem Interview noch mehr Einzelheiten über unsere Programme bei Lighthouse Battambang zu erzählen. Plötzlich werde ich mit einer grossen Freude erfüllt: Sandra und Justine werden wieder die ersten ausländischen Mitarbeiterinnen bei uns in Kambodscha sein, seit unsere Schweizer Mitarbeitenden im April 2020 wegen der Corona-Pandemie verfrüht abreisen mussten.

Sandra und Lukas in der FEG Effretikon

Covid-19 und die Auswirkungen auf Lighthouse Battambang und unsere Programme

Seit mehr als einem Jahr leben auch wir in unseren Projekten im «Covid-Modus». Die Pandemie erforderte Umstellungen in unseren Projekten, Mehrarbeit von unseren Mitarbeitenden und der Verzicht auf ausländisches Personal. Zwar ergab dies sehr gute Nebeneffekte, es hat aber auch Probleme hervorgerufen. Besonders in der Administration verspürten wir die grosse Lücke und unsere lokalen Lernenden mussten plötzlich viel mehr Verantwortung übernehmen. Minea hat das sehr gut gemeistert. Zu Beginn ist sie natürlich «geschwommen », aber ich habe sie ein wenig unterstützt und dann ist sie enorm in und an diesen Aufgaben gewachsen. Sie hat uns als Organisation beim Steueramt angemeldet und macht mittlerweile den monatlichen Papierkrieg selbständig.

Einsatz in der Administration


Leider hat die Kommunikation mit der Schweiz sehr gelitten in diesem Jahr, hatten wir doch keine Person, die das gut wahrnehmen konnte. Zusätzlich hatten wir auch noch Probleme mit unserer Webseite – wir haben sie leider aus technischen Gründen verloren und sind nun am Wiederaufbau. Wir sind dankbar, dass das Jahr intern in den Projekten doch erfolgreich verlaufen ist und wir mittlerweile gesamthaft 20 Mitarbeitende zählen, wovon 16 teilzeitlich mitarbeiten, weil sie an der Universität studieren (unsere sogenannten Trainees wie beispielsweise Minea).

Den Menschen in den Dörfern ganzheitlich Hilfe anbieten

Unser Lighthouse Serving-Team ist gewachsen. Nebst unserem Programm-Manager Borey, der für die Betreuung unseres Viehzucht-Programmes verantwortlich ist, haben wir neu mit Varun eine Sozialarbeiterin dabei und zusätzlich noch eine Lernende vom Lighthouse Training-Programm. Zusammen machen sie Hausbesuche auf dem Land bei den involvierten Bauern, bei den Eltern unserer Living Schüler/innen und auch bei Familien mit potenziellen zukünftigen Schülerinnen und Schülern. Das Ziel ist es zu erkennen, welche Familien mit zukünftigen 10. bis 12. Klässlern unsere Unterstützung braucht, was dann bei der Auswahl der Schüler/innen fürs Living Programm hilft.

Viehzucht-Projekt

Das Team versucht auch zu erkennen, welche Familie wo Hilfe braucht, sei es bei innerfamiliären Angelegenheiten wie Eheproblemen, Überforderung in der Erziehung, Gewalt etc., aber auch im betriebswirtschaftlichen Bereich. Und ein Ziel ist es auch, die Familien in den Dörfern in Kontakt mit der frohen Botschaft von Jesus Christus zu bringen. Unser Lighthouse Serving-Team überlegt sich, in den Dörfern kleine Studienzentren aufzubauen, um der Dorfjugend Englischunterricht sowie Nachhilfe bei den 9. Klässlern anzubieten.

Besuch in einem Dorf auf dem Land

Grosse Einschränkungen

Die ganze Situation rund um Covid-19 erschwert und behindert die Arbeit natürlich enorm. Momentan ist es fast nicht möglich, aufs Land zu reisen und Hausbesuche durchzuführen. Varun und Borey suchen nach Möglichkeiten, um trotz dieser Umstände mit den Dorfbewohnern in Kontakt zu treten und ihren Anliegen und Aufgaben nachzukommen. Und wir beten, dass diese Pandemie bald vorübergeht.

Wir brauchen dich - werde auch du aktiv

Phanmai, eine unserer Schülerinnen, die kurz vor dem Abschluss der 12. Klasse steht, sagt:

Ohne Lighthouse Battambang wäre ich nicht mehr zur Schule gegangen und vermutlich auf die schiefe Bahn geraten.

Doch nun ist Phanmai im letzten Jahr der Highschool und gut ausgerüstet für eine erfolgreiche Zukunft. Damit wir diese Arbeit auch weiterhin fortführen können, sind wir auf deine praktische Unterstützung angewiesen. Ganz konkret heisst das, dass du deine Koffer packen und nach Kambodscha kommen könntest. Werde noch heute aktiv und informiere dich über unsere offenen Stellen (siehe unter Einsätze).

Wenn das nicht in Frage kommt, gibt es weitere Möglichkeiten, uns zu unterstützen, wie beispielsweise:

  • Berichte ab und zu in deiner Gebetsgruppe von Lighthouse Battambang und betet für die Anliegen
  • Stelle Lighthouse Battambang in deiner Gemeinde oder in deinem Freundeskreis vor
  • Werde regelmässiger Unterstützer und begleite unsere Schülerinnen und Schüler so durch ihre Ausbildung
  • Vielleicht kennst du eine Stiftung, bei der du dich melden könntet, um sie für die Unterstützung von Lighthouse Battambang zu gewinnen
  • Mache Ferien in Kambodscha und besuche uns (nach Corona)


Wir sind sehr dankbar für alle Unterstützung und für euer Interesse an unserer Arbeit.

Lukas B.
Leitung Lighthouse Battambang
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